Quartalsberichte

Bericht zum 2. Quartal 2023

Für die vier Quartale wird jeweils eine Quartalsmitteilung veröffentlicht. Schauen Sie sich jetzt den Bericht zum zweiten Quartal 2023 an.

Liebe Leserin, liebe Leser,

abgesehen vom starken Jahresauftakt im Januar und von den außergewöhnlichen Kursgewinnen der amerikanischen Tech-Konzerne, verliefen die internationalen Börsen im ersten Halbjahr mehrheitlich seitwärts. Der Gesamtmarkt zeigte sich recht robust und die schwächeren Marktphasen blieben jeweils von kurzer Dauer, da Käufer stets bereitstanden, bei tieferen Kursen zuzugreifen. Anfang des Jahres wurden die Börsen von zwei – im Nachhinein unrealistischen – Hoffnungen getrieben. Zum einen profitierten insbesondere die europäischen Märkte von der Erwartung einer starken Konjunkturerholung in China. Zum anderen setzte man darauf, dass die US-Notenbank ihren Straffungskurs frühzeitig beenden wird. Diese Annahme kam hauptsächlich den zinssensiblen Technotiteln zugute. Beide Hoffnungen wurden inzwischen jedoch von der Realität einkassiert. 

Weitere Leitzinserhöhung in 2023 denkbar

US-Notenbankchef Jerome Powell schließt sogar weitere Zinsschritte nach oben in diesem Jahr nicht aus. «Wir haben mit den Zinserhöhungen einen weiten Weg zurückgelegt», sagte Powell in diesen Tagen auf einer Konferenz der Europäischen Zentralbank im portugiesischen Sintra. Die Notenbank hat nach zehn Erhöhungen in Folge zuletzt eine Pause eingelegt und die Leitzins-Spanne von 5,0 bis 5,25 % beibehalten. Die Inflationsrate in den USA war im Mai zwar auf 4,0 % von zuvor 4,9 % im April gesunken, blieb aber deutlich über der von der Fed angepeilten Stabilitätsmarke. 

Auch aus der Europäischen Zentralbank hört man ähnliche Töne: Laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde wird die EZB angesichts einer neuen Phase der Inflationsdynamik von ihrem Straffungskurs vorerst nicht abrücken. Es sei unwahrscheinlich, dass die Leitzinsen ihren Höchststand schon erreicht hätten, sagte Lagarde auf dem Notenbankforum in Portugal. Die Euro-Notenbank erhöhte Mitte Juni die Zinssätze bereits das achte Mal in Folge auf den höchsten Stand seit 22 Jahren. Mit der jüngsten Anhebung um 0,25 Prozentpunkte liegt der Einlagensatz, der an den Finanzmärkten aktuell der wichtigste Schlüsselzins ist, 

inzwischen bei 3,5 %. Im Euroraum war die Inflation zwar im Juni auf 5,5 % von zuvor 6,1 % im Mai gesunken. Die Kernrate, in der unter anderem die schwankungsreichen Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert sind, sank allerdings in der 20-Ländergemeinschaft nur leicht von 5,6 auf 5,3 %. Laut den jüngsten Prognosen der EZB-Volkswirte wird die Inflation voraussichtlich bis Ende 2025 über dem EZB-Ziel von zwei Prozent liegen. 

Konjunktureller Ausblick durch Inflation belastet 

Die Inflation ist also diesseits und jenseits des Atlantiks noch nicht bezwungen. Damit müssen wir uns abfinden. Was auch bedeutet, dass für die Aktien- und Anleihenmärkte durchaus noch Stolpersteine auf dem Weg bis zum Zinsgipfel bereitliegen. Des Anlegers Freund ist des Kreditnehmers Feind. Geld leihen, also Kredit aufnehmen ist signifikant teurer geworden. Firmen und Privatpersonen mit hoher Verschuldung stehen harte Zeiten bevor und die bremsen die Lust auf Investitionen. Als Konsequenz signalisieren die konjunkturellen Indikatoren eine Eintrübung der Wirtschaft. Die jüngsten Zahlen des Ifo-Geschäftsklimas, der Einkaufsmanagerindizes und auch der Konsumentenstimmung verheißen nichts Gutes. 

Auch in den USA ist die Rezessionsgefahr noch nicht gebannt. Ein Indikator dafür ist die anhaltend inverse Zinsstruktur. Normalerweise liegen die Renditen langfristiger Anleihen über denjenigen mit kürzerer Laufzeit – unter anderem, weil Investoren für die längere Haltedauer entschädigt werden wollen. Tritt die ungewöhnlichere Konstellation auf, dass die Zinsen am kurzen Ende über dem langen Ende notieren, spricht man von einer inversen Zinskurve. Eine Inversion der Zinskurve war in der Vergangenheit – zumindest in den USA – ein Signal, das ziemlich zuverlässig eine aufkommende Rezession (respektive eine Schwäche der Konjunktur) ankündigte. Gemessen an der Renditedifferenz zwischen zehnjährigen und dreimonatigen US-Staatsanleihen ist die Zinskurve in den USA nun schon mehr als 150 Handelstage in Folge invers. Eine ähnliche Konstellation herrschte zuletzt vor der Finanzkrise.

Halbjahresfazit trotz Krisen solide 

Schauen wir im Halbjahresrückblick doch noch einmal genauer auf die Entwicklung der Aktienmärkte, die bei oberflächlicher Betrachtung ganz gut dastehen und zwischenzeitlich sogar historische Höchststände (z. B. DAX) markierten.

Insbesondere in den USA wird die freundliche Börsenverfassung von sieben Schwergewichten bestimmt. Den hochkapitalisierten Technologiewerten hat der Hype um künstliche Intelligenz einen extremen Auftrieb verliehen und die Bewertungen in teils astronomische Höhen befördert. Die Fallhöhe für diese Titel hat deutlich zugenommen und mahnt zu einer differenzierten Betrachtung. Lesen Sie dazu auch die Sonderseiten in diesem Bericht zum Thema KI und wo sich das Investieren lohnt.

Das Fazit zum Halbjahr fällt trotz weiterhin präsenter Krisen auf der Welt unterm Strich positiv aus und endet mit soliden Anlageergebnissen. Die Aktienmärkte haben sich von den gestiegenen Zinsen wenig beeindruckt gezeigt und gleichzeitig konnten wir auf der Zinsseite gute Renditen für unsere Investoren einsammeln. Das bedeutet: planbare Zahlungsströme in Form von jährlichen Ausschüttungen in der Zukunft. Auch in den 

kommenden Monaten bleiben Aufmerksamkeit, Demut und Zuversicht angebrachte Eigenschaften für uns als Vermögensverwalter. Wir wünschen Ihnen, unseren Kunden und Weggefährten sowie allen Leserinnen und Lesern eine schöne und entspannte Ferienzeit und freuen uns auf die persönlichen Gespräche mit Ihnen.

Ihr Team der Maneris AG

Ungemütliche Bedingungen im zweiten Halbjahr erwartet

Das erste Halbjahr endet mit soliden Anlageergebnissen. Doch wie geht es nun weiter? Positive Ergebnisse sicherstellen, investiert bleiben oder gar nachkaufen? Die Lage bleibt anspruchsvoll. Als Pilot im Flugzeug würden wir empfehlen angeschnallt zu bleiben, denn Turbulenzen in Form von kräftigen Marktbewegungen könnten sich anbahnen. Obwohl die diversen konjunkturellen Frühindikatoren bereits Warnsignale liefern, halten sich die Märkte noch relativ gut. Die Antwort dürfte in fallenden Inflationsraten und immer noch stabilen Arbeitsmärkten weltweit liegen. In der Eurozone bewegt sich die Beschäftigung auf einem 30-Jahres-Hoch. Auch die USA überraschen gesamtwirtschaftlich, obwohl dort die Zinsen am schnellsten und am stärksten gestiegen sind. Niedrige Öl- und Gaspreise sorgen drüben zusätzlich für einen Wohlfühlfaktor. Die Preise an den Zapfsäulen sind wohltuend günstig für die Stimmung der Konsumenten.

Europäische Wirtschaft vergleichsweise widerstandsfähig

Doch zum Anfang des zweiten Semesters macht die Sorge vor einer Rezession im Winterhalbjahr die Runde. Von Schock über eine solche Erwartung ist jedoch weit und breit nichts zu spüren. Vielleicht sind wir bei all den Erfahrungen der letzten Jahre inzwischen Krisenresistenter geworden. Bislang haben die Märkte alles Ungemach halbwegs ordentlich überstanden. „Resilienz“, also Widerstandsfähigkeit ist das passende Eigenschaftswort für diese Stärke. Unternehmen mit einer hohen Anpassungsgeschwindigkeit, starken Produkten und hoher Preissetzungsmacht („Burggraben“) gepaart mit erstklassigem Management, zeigen gerade in solchen Phasen ihre Qualitäten – nicht nur an der Börse.

Mögliche Einstiegschancen an „schwachen“ Markttagen

Doch wir dürfen die Gefahren nicht unterschätzen. Analog zum Flugzeug wissen wir, dass Turbulenzen ein mulmiges Gefühl verursachen, aber die Sicherheitspuffer in den Maschinen so konstruiert sind, dass eine solide Landung höchstwahrscheinlich ist. Übertragen auf die Anlagestrategie heißt das für uns: Trotz Turbulenzen investiert bleiben und die Unternehmen und Anleihen halten, die sich schon zuvor als krisenfest erwiesen haben. Und wie so oft im Leben, liegen die Chancen direkt nebenan. Denn Schwankungen bedeuten auch Einstiegsmöglichkeiten an schwachen Tagen. Ebenso beobachten wir neben allen Risikofaktoren auch reichlich Innovationen, insbesondere im technologischen Fortschritt. Dieser ist nicht aufzuhalten. Denn von der Medizin bis zur Mobilität und natürlich bei erneuerbaren Energien gibt es jede Menge Treiber einer modernen Industrialisierung. Die Frage ist, welchen Anteil sich die deutsche Wirtschaft an dieser Entwicklung sichern kann und wie die Rahmenbedingungen hierzulande dafür geschaffen werden. 

Entscheidender Trigger für den Börsenverlauf der nächsten Monate bleibt die Inflationsentwicklung und die Antwort auf die Frage, wann der Zinswendepunkt kommt. Bis hier Klarheit herrscht, könnte es an den Märkten holprig werden. Als Kapitalmarktbeobachter stellen sich uns entscheidende Fragen: Wann und wie stark zeigen die höheren Zinsen Wirkung? Und welche Auswirkung hat ein möglicher Abschwung auf die Unternehmensgewinne? 

Langsamere Zinsschritte deuten sich an

Für die Anleihemärkte dürfte das von uns für das zweite Halbjahr 2023 erwartete makroökonomische Umfeld ganz passabel verlaufen. Die deutlich gestiegenen Zinsen bei Unternehmensanleihen kann man nun bei Renditen von drei bis vier Prozent und teils darüber schon wieder für mehrere Jahre festschreiben.

Das Tempo weiterer Zinserhöhungen wird sich abschwächen und damit auch das Risiko von Kursrücksetzern im Anleihemarkt. Unter den großen Anlageklassen in unserer Multi-Asset-Strategie sind wir am konstruktivsten für die Aktien. Als Diversifikator eignen sich festverzinsliche Anlagen wieder und Gold bleibt, wenn auch in leicht reduzierter Gewichtung, eine glänzende Beimischung.

In solch bewegten Zeiten gibt es für uns als Vermögensverwalter jede Menge Themen, bei denen es sich lohnt, genauer hinzuschauen und die Spreu vom Weizen zu trennen. Das ist eine zeitraubende aber lohnenswerte Angelegenheit. Diversifikation bringt in solchen Märkten wieder einen Mehrwert für aktives Management, weil sich nicht alles in die gleiche Richtung entweder nach oben oder nach unten bewegt, so wie wir es im Jahr 2022 erlebten. 

Zu guter Letzt noch ein Begriff aus der Welt der künstlichen Intelligenz, nur damit Sie ihn schon mal gehört haben: Unter „Singularität“ versteht man im Bereich der KI das Eintreten des Zeitpunktes, an dem lernfähige Maschinen sich mit so großem Tempo selbst verbessern können, dass Menschen die Entwicklung nicht mehr nachvollziehen können.

Mögen wir vor einem Erreichen dieses Punktes verschont bleiben. Sonst besteht die Gefahr, dass wir den Maschinen ausgeliefert sind und „Fake News“ unseren Alltag übernehmen. Dazu passt ein Zitat des Philosophen Immanuel Kant: 

„Trau dich, selbst zu denken.“ oder wie Vince Ebert sagt „Vieles, was derzeit auf diesem Planeten passiert, läuft falsch. Aber wir lösen diese Probleme nicht, indem wir angstvoll in die Zukunft blicken. Wenn uns überhaupt irgendetwas retten kann, dann ist es das Vertrauen in ökonomischen, wissenschaftlichen und technischen Fortschritt.“ 

Maneris AG – Neuigkeiten aus unserem Unternehmen 

Erfolgreichste Depotbanken gekürt

Pünktlich zum Ende des Schuljahres gibt es traditionell Zeugnisse. So war es auch in unserer Branche. Zum einen veröffentlichte die Zeitschrift „Private Banker“ die Rangliste der Depotbanken mit der höchsten Zufriedenheitsnote unter den befragten Vermögensverwaltern. Unter den Top 5-Depotbanken wurden drei Häuser genannt, die auch für unsere Maneris-Mandanten als Depotbank beauftragt sind. Die beste Bewertung erhielt die V-Bank AG mit einer Note von 1,8. Auf den weiteren Plätzen folgen St. Galler Kantonalbank und Hauck Aufhäuser Lampe. Kurz dahinter liegt die Deutsche Bank AG.

CAPITAL Vermögensverwalter Vergleich: Maneris AG in der Spitzengruppe 

110 Institute hatten sich für den Leistungsvergleich der Zeitschrift Capital und dem Münchener Institut für Vermögensaufbau gestellt und schickten ihre Depots zur Auswertung ins Rennen. 

Zum vierten Mal in Folge stellte sich auch die Maneris AG der Analyse. Erstmalig ist unser Maneris-Team in die Spitzengruppe der 14 Fünf-Sterne-Sieger aufgerückt. Bewertet wurden in dem Test fünf Kategorien: die Portfoliostruktur, die Produktumsetzung, das Risikomanagement, die Kosteneffizienz und die Performance. Getestet wurde in drei Depotklassen mit unterschiedlich ausgeprägtem Risikoanteil. Alles mit real existierenden und natürlich anonymisierten Kundendepots. 

„Wir bei Maneris freuen uns sehr, dass dieser objektive Vergleichstest die Qualität unserer Vermögensverwaltung bestätigt. Auch wenn wir handwerklich in 2022 ordentlich gearbeitet haben, schmerzt es uns natürlich, wenn wir unseren Anlegern ein negatives Jahresergebnis vorlegen mussten. Auf lange Sicht jedoch wird sich die solide Portfolioaufstellung auch in Performance für unsere Kunden auszahlen.“

So lautete der Titel unserer Veranstaltung Mitte Juni in der Genusswerkstatt in Haiger. Die Resonanz auf unsere Einladung war so überwältigend, wie bei keinem Kundenevent zuvor. Annähernd 200 Gäste füllten den Saal und waren voller Vorfreude auf die Botschaften des Referenten. Vince Ebert, Physiker und Kabarettist sorgte bei den Zuhörern in seiner ebenso scharfsinnigen wie pointierten Rede für eine Mobilisierung der Gehirnströme und der Lachmuskeln zugleich.

Im Vortrag zu seinem gleichnamigen Buch „Lichtblick statt Blackout“ präsentiert Vince Ebert eine optimistische Perspektive auf die Herausforderungen der modernen Welt. Er ermutigt die Zuhörer, trotz der komplexen und manchmal beängstigenden Themen wie Klimawandel, Energiewende, Digitalisierung und demografischer Wandel nicht in Panik zu geraten.

Inspirierende Perspektive auf die Herausforderungen der modernen Zeit

Ebert argumentiert, dass wir als Gesellschaft die Fähigkeit haben, uns den Veränder-ungen anzupassen und Lösungen zu finden. Anstatt sich von Ängsten und Negativität überwältigen zu lassen, sollten wir uns auf die Chancen konzentrieren, die sich aus den Herausforderungen ergeben. Er betont die Bedeutung von Innovation, Kreativität und Zusammenarbeit, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Der Autor erläutert auch, wie wir unsere Denkmuster ändern können, um uns auf positive Entwicklungen zu fokussieren. Er ermutigt dazu, skeptisch zu sein, Fragen zu stellen und nicht alles unhinterfragt hinzunehmen. Durch eine offene und neugierige Denkweise können wir neue Perspektiven gewinnen und innovative Lösungsansätze finden. „Wissen ist cool“ und auch davon Gebrauch zu machen, lautet seine Empfehlung an die Gesellschaft.

Eberts Vortrag vermittelt den Zuhörern eine Botschaft der Hoffnung und ermutigt sie, aktiv an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken. Er zeigt auf, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, um Lichtblicke in einer scheinbar düsteren Welt zu schaffen. Indem wir uns auf unsere Stärken konzentrieren und gemeinsam nachhaltige Lösungen suchen, können wir eine positive Veränderung bewirken.

Zur Einstimmung in das Thema hatte Andreas Muhl, Vorstand der Maneris AG, zuvor das Publikum per TED-Umfrage einbezogen, um Meinungen zu aktuellen Themen abzufragen.

Zum Ausklang des sommerlichen Tages genossen unsere gut gelaunten Gäste bei einem Imbiss, kühlen Getränken und anregenden Gesprächen die schöne Atmosphäre auf der Terrasse der Genusswerkstatt. Die Gedanken an den Vortrag von Vince Ebert sorgten auch noch auf dem Heimweg für ein anhaltendes Grinsen. „Ein wirklich gelungener Abend“, so lautete der Tenor der Gäste.

Welche Anlagechancen bietet KI?

Vergangenes Jahr haben Investoren Tech-Aktien gescheut wie der Teufel das Weihwasser. Der radikale Zinsschwenk hatte zu einer Flucht aus den Titeln geführt, die in der Tendenz erst Morgen das große Geld machen. Nur ein Schlagwort aber hat Anfang des Jahres alles über den Haufen geworfen: Künstliche Intelligenz (KI). Die Bewertungsmultiplikatoren einer goldenen Zukunft sind im ersten Halbjahr atemberaubend nach oben geschnellt, nur bei den Gewinnen in den Unternehmen ist der Hype (noch) nicht angekommen. Bereits seit einiger Zeit beschäftigen wir uns im Portfoliomanagement mit den Perspektiven dieses Megathemas. Viele Unternehmen, allen voran die großen Tech-Schmieden aus den USA, investieren massiv Geld und Know-how in diesen Sektor. Wir als 

„Verbraucher“ nutzen bereits im Alltag bewusst und unbewusst viele Möglichkeiten der KI. Doch noch, so sind sich die Experten einig, stehen wir ganz am Anfang dieser Entwicklung. Zeit für eine Momentaufnahme.

Was ist eigentlich Künstliche Intelligenz und wer profitiert von diesem Trend?

1. Definition

Seit dem Start von ChatGPT Ende letzten Jahres, erlebt der Trend „KI“ in der Gesellschaft und an der Börse einen Höhenflug. Die Fähigkeit des Chatbots, menschenähnliche Dialoge nahezu in Echtzeit zu führen, hat Technikbegeisterte in ihren Bann gezogen und zahlreiche Unternehmen dazu veranlasst ihre Geschäftsstrategie auf die KI-Entwicklung auszurichten. Die KI, einfach erklärt, ist der Versuch, menschliches Lernen und Denken auf den Computer zu übertragen und ihm damit Intelligenz zu verleihen. Statt für jeden Zweck programmiert zu werden, kann eine KI eigenständig Antworten finden und selbstständig Probleme lösen. KI-Systeme sind in der Lage, durch zuvor gesammelte Daten Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten, indem Sie die Folgen früherer Aktionen analysieren. Die ersten Entwicklungen dazu gab es bereits weit vor der Veröffentlichung von ChatGPT. Der Begriff entstand in den 1950er Jahren. In der Zeit wurde ein Programm entwickelt, das mathematische Aufgaben ähnlich zu lösen wusste wie der Mensch. Später folgten Computer, die sogar die derzeitigen Schachweltmeister bezwangen.

2. Einsatzbereiche

Wir erwarten, dass KI auf alle Bereiche der Lebens- und Arbeitswelt Auswirkungen haben wird – und das nicht in 30 Jahren, sondern eher in drei. Bereits heute ist die Anwendung in folgenden Bereichen absehbar: 

3. Phasen, in der sich die KI entwickeln könnte

In Phase 1 schöpfen die „Schaufelverkäufer“, die direkt vom Investitionsboom in Halbleiter profitieren, die Erfolge ab. Dazu gehört auch die Chip-Wertschöpfungskette im weiteren Sinne. Je klüger die Künstliche Intelligenz werden soll, desto mehr Rechenleistung wird benötigt. Der Aufwand wächst dabei nicht linear, sondern exponentiell.

In Phase 2 kommen die Cloud- und Schnittstellen-Anbieter sowie die IT-Dienstleister dazu, die anderen Firmen die einfache Nutzung von Künstlicher Intelligenz ermöglichen.

In Phase 3 profitieren die Anbieter spezieller Applikationen, die ohne Künstliche Intelligenz so nicht möglich gewesen wären.

Diese disruptive Technologie wird auf Unternehmensebene neben Gewinnern auch Verlierer nach sich ziehen. Studien weisen darauf hin, dass KI für einige Unternehmen eine Chance, für andere eine Bedrohung sein wird, wenn ihre Geschäftsmodelle unter Druck geraten und durch neue KI-gestützte Technologien ersetzt werden.

Schaut man auf den Börsen-Hype den Unternehmen derzeit erleben, die in KI investieren oder von ihr profitieren, so scheint auch der Großteil der Anleger davon auszugehen, dass KI nach dem Internet “the next big thing” ist. KI-Fonds verzeichnen seit Jahresbeginn weltweit hohe Zuflüsse. Klingt nach einer grenzenlosen Erfolgsgeschichte. Aber erfüllt KI auch langfristig die Erwartungen der Anleger?

4. Wo wir investieren

Unsere langjährigen Kunden wissen, dass wir als Vermögensverwalter bei Modetrends, hohen Bewertungen und Klumpenrisiken eine klare Investmenthaltung haben. Daher gilt es vor diesem Hintergrund auch beim zweifellos wachstumsstarken Thema KI die richtigen Unternehmen auszuwählen. Aus unserem Anlagesektor „Technologischer Wandel“ daher hier eine Auswahl an “KI-Titeln”, in die wir derzeit investieren:

Accenture plc gehört zu den führenden Managementberatungs- und IT Dienstleistungsanbietern weltweit. Sie profitieren von der zunehmenden Nachfrage der Unternehmen die KI-Anwendungen implementieren wollen.

Adobe Inc. ist der führende Konzern für Kreativsoftware (Video-, Bild- und Audioprogramme). Die Kreativ-Cloud enthält KI-Werkzeuge, mit denen Nutzer Bilder basierend auf Textanweisungen erstellen und bearbeiten können. Dies ermöglicht eine schnellere Umsetzung neuer Designideen und kann zudem die Kosten für Marketingagenturen senken.

Nvidia entwickelt GPU-Chips, die sich besonders für die Verarbeitung riesiger Datenmengen eignen, die zum Trainieren moderner Programme für Künstliche Intelligenz erforderlich sind. Neben der Hardware bietet Nvidia auch die passende Software für Entwickler. 

Alphabet (ex Google) bietet externen Unternehmen mit seiner Cloud die geeignete Platt-form, um KI-Systeme zu testen und zu trainieren. Analog zu Bing wird zudem die Google-Suche durch KI-Chatprogramme vereinfacht und Werbeanzeigen können zielgruppenspezifisch eingebunden werden.

Microsoft bietet mit seiner Azure-Plattform die Möglichkeit, KI-Anwendungen zu trainieren. Chatbots wie ChatGPT werden in deren Produkte implementiert (Bing, Office 365, inkl. Teams etc.) Dies ermöglicht den Nutzern ein schnelleres und effizienteres Arbeiten.

Apple Inc. profitiert indirekt von Applikation in IOS und über die eigenen Smart Home-Produkte etc.

ASML Holding N.V ist der Monopolist im Lithografie Bereich. Nur mit deren Maschinen können leistungsstarke Halbleiter <10 Nanometer produziert werden.  

Darüber hinaus sind wir über diverse Fonds und ETFs in diesem Segment umfangreich investiert. Damit ist KI in unseren Anlageportfolien prominent vertreten und unsere Investoren profitieren von der hohen Dynamik dieses Megatrends.

Fondskommentar 

Das zweite Quartal verlief in deutlich ruhigeren Bahnen als das erste Quartal. Von den im Lostopf befindlichen Krisen hat sich keine einzige wirklich gelöst. Zumindest sind die Probleme nicht größer geworden. Allein dies hat schon gereicht, um unserem Maneris-Fonds eine solide Aufwärtsentwicklung zu bescheren. Während sich die Märkte in relativ ruhigem Fahrwasser befanden, war unsere Transaktionstätigkeit im Berichtzeitraum überdurchschnittlich hoch. Neu aufgenommen haben wir vier Aktien.

  • Mit Deere & Co kaufen wir einen amerikanischen Landmaschinenhersteller, der aus unserer Sicht einer der Profiteure der sich digitalisierenden Nahrungsmittelproduktion sein wird.
  • Zoetis ist ein amerikanischer Hersteller von Medikamenten und Impfstoffen für Haus- und Zuchttiere.
  • Die Deutsche Börse AG ist eine der führenden Börsenplattformen der Welt.
  • Mit Ahold Delhaize investierten wir in einen international tätigen Einzelhandelskonzern mit Sitz in den Niederlanden.

Ergänzend zu diesen Käufen konnten wir die erfreulichen Mittelzuflüsse in unseren Fonds für einige Käufe von attraktiven Anleihen nutzen.

Die deutlich verbesserten Konditionen bei den Einzelanleihen geben uns die Möglichkeit, zukünftig wieder verstärkt dort zu investieren. Im Gegenzug verkauften wir zwei Rentenfonds aus dem Portfolio, um Liquidität zu schaffen. Ebenso haben wir, wie bereits im ersten Quartal, Gewinne bei Nvidia mitgenommen, um der deutlich gestiegenen Bewertung Rechnung zu tragen.

Die Gewinner im Fonds waren Nvidia (+51 %), Adobe (+26 %) sowie Amazon, Microsoft und Apple, die ebenfalls über 15 % stiegen. Schlusslichter waren mit MSCI (-16 %), Biontech (-14 %) und Thermo Fisher Scientific (-10 %) vornehmlich Titel, die sich bereits das Gesamtjahr über im Korrekturmodus befinden.

Seit Jahresbeginn beträgt die Wertentwicklung unseres Fonds nun +7,03 %. Der Fonds ist derzeit in 87 Wertpapieren investiert. Das Anlagevolumen verteilt sich auf 57 % Aktien, 28 % Renten, 6 % Zertifikate, 4 % Gold und 5 % Liquidität.

Fonds-Select Strategien

Oft erschweren hohe Transaktionskosten oder auch kleinere Anlagebudgets eine effektive Verteilung der Risiken bei gleichzeitig gezielter Ausschöpfung der Marktchancen. Investmentfonds bieten anerkannte und bewährte Möglichkeiten, beide Anforderungen in einem Portfolio zu erfüllen. Unsere fondsgebundene Vermögensverwaltung basiert auf dem ausgewogenen Mischfonds ‚Maneris Select UI‘ als Kerninvestment und wird ergänzt um aktive Investmentfonds anderer Manager sowie passive Indexprodukte (ETF) namhafter Emittenten.

Bei dieser Kombination aus aktivem Fondsmanagement in handverlesenen Fonds­konzepten sowie kostengünstigen Indexprodukten, investieren wir flexibel in die unterschiedlichen Vermögensklassen, die aus unserer Sicht im jeweiligen Kapitalmarktumfeld attraktiv erscheinen. Dabei übernehmen wir im Rahmen eines Vermögensverwaltungs-Mandates sämtliche Anlageentscheidungen.

Unsere Select-Strategien bieten wir in drei Varianten an, je nachdem wie Ihre Renditeerwartung und Ihre Risikoneigung Ihre Anlagewünsche prägen.

Diese Publikation wurde von der MANERIS AG erstellt. Sie dient ausschließlich der Information und Werbung und darf ohne Einwilligung der MANERIS AG nicht nachgedruckt oder veröffentlicht werden.

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Den in dieser Publikation enthaltenen Angaben liegen historische Daten sowie Einschätzungen der MANERIS AG zu künftigen Marktentwicklungen zu Grunde. Diese Markteinschätzungen sind auf der Basis von Analysen gewonnen worden, die mit der gebotenen Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt erstellt worden sind. Dennoch kann die MANERIS AG für ihr Eintreten keine Gewähr übernehmen. Die hier veröffentlichten Angaben stellen keine Anlageberatung dar und können eine individuelle Beratung nicht ersetzen.

Wofür wir stehen

Wir sind ein inhabergeführtes Unternehmen, das nicht den Zwängen eines Konzerns oder einer Bank unterliegt. Wir entscheiden zu 100 % unabhängig und sind somit in der Lage frei zu handeln. So können wir Chancen und Risiken in ­Einklang bringen und unsere Ideen konsequent umsetzen. Aus diesem Grund haben wir unseren Namen gewählt. Wortwörtlich übersetzt heißt ­maneris genau das: Handle frei.

Unsere Kernkompetenz liegt in der persönlichen Beratung und der Schaffung von nachhaltigem Anlageerfolg für ­unsere Mandanten.

Herausgeber:
MANERIS AG · Sandstraße 50 · 57072 Siegen
Tel.: 0271 317972-0 · FAX: 0271 317972-13
www.maneris.de · info@maneris.de

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Redaktion: Andreas Muhl, Heiko Vitt, Peter Engel, Michael Bender

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