Marktgeschehen

Marktkommentar April 2025

Die Börsen reagieren scharf auf Trumps Zollhammer

Nach längerem Aufwärtstrend an den Kapitalmärkten ist die Zuversicht schlagartig in große Unsicherheit gekippt. Die Trump-Zölle haben die globalen Aktienmärkte stark getroffen – wenn sie dauerhaft beibehalten werden und andere Länder entsprechende Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, wird das Risiko eines ernsthaften Rückschlags für die Weltwirtschaft erheblich sein. Auch heute dreht sich die Gegen-Zoll-Spirale weiter. Nach 104 Prozent auf China-Importe erhöht Peking die Abgaben auf Einfuhren aus den USA auf 84 Prozent. Wo soll das enden?

Offensichtlich geht es nicht um Handel, sondern um Verhinderung von Handel – und um eine Machtdemonstration des US-Präsidenten.

Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Globale Aktienindizes notieren teils über 20 % unter ihren Höchstständen, besonders US-Technologiewerte haben stark nachgegeben. Und dennoch: Es gibt auch Lichtblicke. Unternehmen wie Münchener Rück, Nestlé oder Deutsche Börse AG zeigen, dass sich Qualität und defensives Geschäftsmodell gerade jetzt auszahlen – sie liegen trotz des rauen Umfelds in 2025 im zweistelligen Plus.

Zum Verkaufen zu spät und zum Kaufen zu früh?

Zunächst einmal gilt es besonnen zu bleiben. Kurzfristige Marktbewegungen sind oft getrieben von Emotionen, nicht von Fundamentaldaten. Übertrieben abverkaufte Aktien wollen wir auf diesem Kursniveau nicht mehr verkaufen – nur wenn wir es

täten, realisieren wir das Risiko und einen möglichen Verlust. Da wo wir Chancen sehen, wollen wir selektiv kaufen, wozu jedoch angesichts der täglich wechselhaften Nachrichtenlage keine Eile besteht. Die hohe Unsicherheit rät uns zu selektivem

Vorgehen. Wir agieren geduldig, mit klaren Kaufzielen und Limit-Orders. Unsere Liquiditätsreserven setzen wir gezielt ein, aber keinesfalls unüberlegt.

Wir bleiben unserer Linie treu: Unser Portfolio vereint solide Substanzwerte mit ausgewählten Wachstumsunternehmen – eine Kombination, die sich besonders in turbulenten Phasen bewährt. Zugleich sehen wir aktuell gute Argumente, das Augenmerk stärker auf europäische und unter Umständen auch asiatische Märkte zu legen. Der US-Markt bleibt Bestandteil unserer Allokation, er

hat jedoch an Attraktivität eingebüßt – wirtschaftlich, politisch und währungsseitig.

Wie geht es weiter?

Eine Abkehr von Trumps verfehlter Zollpolitik könnte den Märkten rasch neue Impulse verleihen. Die Kritik aus seinem Umfeld nimmt spürbar zu – der Druck seitens Konsumenten, Arbeitnehmern, Investoren, Politikern und sogar (ehemaligen) Verbündeten wie Elon Musk wächst stetig. Auch wenn ein konkreter „Deal“ mit den Handelspartnern derzeit nicht absehbar ist, halten wir eine Einigung mittel- bis langfristig für wahrscheinlich. Wir befinden uns in einer scharfen Korrektur an den Börsen. Die Unsicherheit ist spürbar – doch sie wird nicht von Dauer sein. Ein Richtungswechsel kommt, nur der Zeitpunkt ist offen. Unter dem Einfluss der aktuellen Geschehnisse halten wir an unseren Investmentgrundsätzen fest.

Zwei Stunden nach dem Verfassen dieses Marktkommentares verkündete Trump den 90-Tage-Aufschub der Zölle und löste damit einen markanten Kursanstieg an den Aktienbörsen aus.

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