Marktgeschehen

Marktkommentar zum Krieg in der Ukraine

Zeitenwende: Dieser Begriff prägt seit dem vergangenen Sonntag die deutsche Politik und die Berichterstattung der Medien. Die Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Ukrainekrise hat sich als...

Zeitenwende

Dieser Begriff prägt seit dem vergangenen Sonntag die deutsche Politik und die Berichterstattung der Medien. Die Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Ukrainekrise hat sich als Wunschdenken erwiesen. Der Einmarsch russischer Truppen im souveränen Nachbarstaat Ukraine hat die Welt erschüttert und Schockwellen durch die globalen Finanzmärkte gesendet. Sanktionen sollen den Aggressor in Moskau politisch und wirtschaftlich isolieren. Russischer Rubel und russische Aktien sind im freien Fall, die dortige Notenbank verdoppelt den Leitzins auf 20%. Die Sanktionen sind massiv, aber sie werden Putin womöglich nicht von seinem fatalen Kurs abbringen.

Trotz einer leichten Beruhigung der westlichen Finanzmärkte ist es für eine Entwarnung viel zu früh. Kriege haben meist nur einen kurzfristigen Einfluss auf die Aktienkurse, aber ist das diesmal auch so? Womöglich nicht, denn wir leben in einer Zeitenwende. In den Geschichtsbüchern wird ein neuer Trennstrich gezogen zwischen der Zeit davor und danach. Kurzfristige Kursreaktionen lassen sich unmöglich vorhersagen, fehlgeschlagene Timing-Versuche kosten langfristig Rendite, daher sind wir diesbezüglich vorsichtig. Klar ist, dass der russische Angriff auf die Ukraine auch die Weltkonjunktur vielfältig treffen wird, die Zeiten einer Friedensdividende sind vorüber. Die aktuellen Entscheidungen zu Energiepolitik und Rüstung sind dabei elementare Bestandteile einer Abkehr von bisherigem Gedankengut. Das war bis vor wenigen Tagen noch undenkbar.

Aktienmarkt ist und bleibt volatil

In der Regel sind Ereignisse wie diese aus Aktienmarktsicht eher Kaufgelegenheiten. Doch vergessen wir nicht, dass die Kurse schon vor dem Krieg volatil waren und sich das nun nochmals verschärft hat. Themen wie Inflation, Zinserhöhungen und die wirtschaftliche Entwicklung per se sind nicht vom Tisch, und auch eine weitere Eskalation dürfte sich zumindest kurzfristig nochmals in den Kursen zeigen. Auf der Hand liegt aber auch, dass die jüngsten Entscheidungen Investitionen des Staates auslösen, die wiederrum in der Privatwirtschaft zur Belebung führen können. In Krisen nach Chancen zu suchen, ist gerade jetzt kein leichtes Vorhaben, am temporären Aufwind von Rüstungsfirmen wollen wir uns jedoch nicht beteiligen. Aktien mit erhöhtem „Russland-Risiko“ gehören nicht zu unserem Bestand. Stattdessen besteht unser Aktienportfolio mehrheitlich aus Titeln, deren langfristiges Wachstums- und Ertragspotenzial weitgehend losgelöst ist von einzelnen Märkten oder potenziellen Länderrisiken.

Unser Fokus

Kurz zusammengefasst hier unsere Einschätzung zur aktuellen Lage:
Erstens bleibt ein gut diversifiziertes Portfolio der Schlüssel zum langfristigen Anlageerfolg. Zweitens hilft eine Investition in Fremdwährungen (US-Dollar, Schweizer Franken) und Gold, die geopolitischen Wirren auszugleichen. Drittens erscheinen uns Anlagen in Energieversorger und Infrastrukturunternehmen vielversprechend. Viertens sind Unternehmen, die vom weltweiten Wachstum profitieren und global tätig sind von lokalen Ereignissen unabhängiger und fünftens sind defensive Werte, dazu zählen wir bei Maneris die Branchen Pharma, Gesundheit und Basiskonsum eine gute Beimischung. Das Gebot der Stunde heißt Ruhe und Disziplin. Radikale Richtungsänderungen halten wir grundsätzlich für keine gute Idee, bei Bedarf werden wir die Zusammensetzung des Portfolios jedoch anpassen.

Wir schauen betroffen und mit großer Sorge auf die Ereignisse in Osteuropa, immer noch hoffend, dass Diplomatie und Vernunft am Ende obsiegen werden.

Bleiben Sie gesund und zuversichtlich.

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Maneris AG

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